04.10.2019

ZDC erstrahlt im Glanz des Lichterfestes


Videoinstallation "Interferenz" - Treppe und Weg zum Aussichtspunkt der ZDC; Quelle: LVZ

Zur Premiere des Lichterfestes im Südraum Leipzig erstrahlten am 2. und 3. Oktober 2019 sechs Landmarken im südlichen Leipzig. Neben dem Bergbau-Technik-Park, der Katharinenkirche Großdeuben und dem Aussichtsturm auf der Halde Trages waren auch die Vineta im Störmthaler See, die Werkhalle der Technischen Dienste (TDE) in Espenhain und die Zentraldeponie Cröbern in dieses neue Konzept eingebunden.

Unter dem Motto WIR. HIER. entstanden leuchtende Landmarken der Erinnerung und der Veränderung. Der Verein DOKMitt e.V. hat in Zusammenarbeit mit Herr Meier Licht aus Leipzig sechs Orte des Südraums in Licht- und Videoräume verwandelt. Sie erzeugen ein neues Landschaftsbild, unterstützt und getragen von den Bürgern der Region. Vor dem Hintergrund der Industriegeschichte der Region und dem Wandel, der im Südraum besonders deutlich und nachhaltig sichtbar wird, erinnern sie an den Aufbruch der Friedens- und Umweltbewegung zur Friedlichen Revolution.

Zur Installation "Interferenz" auf der Zentraldeponie Cröbern schreibt der Künstler:

Mit der Deponie hat sich eine menschengemachte Landmarke erhoben, welche die Landschaft verändert und selbst wiederum neue Aussicht auf eine sich komplett veränderte Landschaft ermöglicht. Orte sind verschwunden und entstanden, Industrieanlagen wurden gebaut und verschrottet, aus Feldern und Wäldern wurden erst Gruben und Kippen-Landschaften, dann Seen, ein eigenes Klima hat sich gebildet. Und die Menschen?

Einst Siedler in der Landschaft, hat sie sich in den letzten 100 Jahren unter den Füßen der Bewohner ausgetauscht. Alte Landmarken gibt es nicht mehr, neue haben sich formiert. Menschen verloren ihre Heimatdörfer. Andere kamen für ihre Arbeit im Bergbau und der Industrie.

Neues Sehen ist erforderlich, die Orientierung zu wahren: Wo war Altes? Wo ist Neues? Statt des Titels ‚INTERFERENZ‘ könnte man auch ‚Erscheinung‘ sagen. Es überlagern und überschneiden sich Wellen, die sich folglich gegenseitig verstärken, abschwächen oder gar auslöschen. Die Beschreibung dieses physikalischen Phänomens ist, metaphorisch gesehen, eine Entsprechung der wechselhaften Geschichte und der menschlichen Emotionen des Leipziger Südraumes der letzten 100 Jahre. Weithin sichtbar verdeutlicht sie die Größe der Deponie und korrespondiert mit dem Bergbau-Technik-Park in nächtlicher Kulisse.



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