MBA Technik

In der Mechanisch–Biologischen Abfallbehandlungsanlage Cröbern werden Abfälle aus Haushalten und Gewerbe angenommen, mechanisch zerkleinert, in verschiedene Teilströme getrennt und anschließend verwertet.

Die MBA Cröbern ist für eine Abfallbehandlungskapazität von insgesamt 300.000 Mg/a ausgelegt.

Die mechanische Aufbereitung ist darauf ausgelegt, aus den Abfällen durch Zerkleinern, Sieben und mehrmaligem Trennen eine organische Feinfraktion und verschiedene marktfähige Stoffströme zur energetischen und stofflichen Verwertung zu erzeugen. Durch die Abtrennung von heizwertreichen Fraktionen, Holz, Eisenmetallen und Nichteisenmetallen werden erhebliche Anteile der angenommenen Abfälle verwertet.

Mit der biologischen Behandlung wird ein weitgehender Abbau der organischen Bestandteile in der abgetrennten Feinfraktion erreicht. Dies erfolgt durch aerobe Behandlung in einer zweistufigen Rotte (Intensivrotte und Nachrotte).

Ziel der Behandlung ist die gesicherte Erzeugung eines ablagerungsfähigen Deponiegutes, das den Kriterien der Deponien und Langzeitlager (DepV) entspicht.

Mechanische Aufbereitung

Die organikhaltigen und die brennstoffhaltigen Abfälle werden in getrennten Linien aufgegeben, in mehreren Aufbereitungsschritten zerkleinert, gesiebt, gesichtet und in verschiedene Stoffströme getrennt.

Die aus dem Flachbunker kommenden Abfälle werden vorzerkleinert und anschließend durch Trommelsiebung in drei Fraktionen (Feinfraktion < 40 mm, Mittelfraktion 40 – 300 mm und Grobfraktion > 300 mm) klassiert.

Bei der weiteren Aufbereitung werden der Feinfraktion (< 40 mm) die Metalle und die Nichteisenmetalle entnommen; der verbleibende Stoffstrom wird anschließend zur biologischen Aufbereitung gefördert.

Die Mittelfraktion wird zur Windsichtung geführt, bei der mittels Luftstrom die leichten heizwertreichen Stoffe (Folie, Papier) abgetrennt werden.

Die Grobfraktion gelangt über Förderbänder zurück in den Flachbunker in der Annahmehalle und wird nach nochmaliger Zerkleinerung mittels Rotorschere wieder in die Behandlung einbezogen.

Dem Schwergut werden durch Fe-Abscheider die Eisen-Metalle entnommen und mittels Kunststoffsortierer im weiteren Aufbereitungsprozess die Kunststoffe abgetrennt. Übrig bleibt das Schwergut, welches in Sammelcontainer verladen wird.

Das gewonnene Leichtgut besteht im Wesentlichen aus Kunststoff und wird nach Abtrennung der Fe-Metalle gemeinsam mit den aus dem Schwergut abgetrennten Kunststoffen nachzerkleinert und der Verladung zugeführt.

Biologische Behandlung

In der biologischen Behandlungsstufe wird ein organikreicher Stoffstrom, im Wesentlichen die aufbereiteten Feinfraktionen der Trommelsiebe, behandelt. Ziel ist es, den weitgehenden biologischen Abbau organischer Substanzen innerhalb kurzer Zeit unter kontrollierten Bedingungen zu erreichen, so dass das Rottegut nach Verlassen der biologischen Stufe die Kriterien der Deponieverordnung erfüllt.

Das von der Mechanischen Aufbereitung kommende Material wird mittels automatischer Eintragstechnik in die Rottetunnel der Intensivrotte gefüllt.

Dort wird das Material intensiv mit Luft beaufschlagt. Diese strömt von unten nach oben durch das Rottegut und versorgt die im Rottegut lebenden Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) mit Sauerstoff. Der im Abfall organisch gebundene Kohlenstoff wird von den Mikroorganismen als Nahrungsquelle verwertet und entweder zu CO2 veratmet oder zum Aufbau eigener Zellsubstanz genutzt.

Da das aus der Intensivrotte stammende Material noch nicht die Kriterien der Deponieverordnung erfüllt, ist eine 2. Stufe der biologischen Behandlung, die Nachrotte, erforderlich. Das Verbringen des Rottematerials in die Nachrotte erfolgt mittels automatischer Austragstechnik.

Innerhalb von 7 Wochen erfolgt in der Nachrotte ein Abbau noch verbliebener organischer Bestandteile. Währenddessen werden die Mieten mehrfach mit einem mobilen Umsetzer umgesetzt und bei Bedarf bewässert.

Abluftbehandlung

Die Hallen sind als vollständig geschlossene, in Teilbereichen gekapselte Bauwerke ausgeführt. Sie werden entlüftet und die Hallenabluft wird teilweise zur Belüftung des Rottematerials in der Intensivrotte genutzt. Die Abluft aus den Rottetunneln wird über eine thermische Abluftbehandlungsanlage (RTO - Regenerative Thermische Oxidation) geleitet.

Die abgezogene Abluft der mechanischen Aufbereitung wird über Staubfilter entstaubt und der Anlieferungshalle zugeführt.

Die verunreinigte Abluft aus der Tunnelrotte wird nach der Entfernung des Ammoniaks in einem Abluftwäscher (Saurer Wäscher-Einsatz von Schwefelsäure) der thermischen Behandlung (RTO - Regenerative Thermische Oxidation) unterworfen. 

Die geringer belastete Abluft aus der Anlieferungshalle wird dem Biofilter zugeführt und dort gereinigt.

Im Biofilter strömt die Luft von oben nach unten durch eine Filterschicht, in der Mikroorganismen für den Abbau organischer Inhaltsstoffe der Luft sorgen. Die Abluft sowohl aus der RTO als auch aus der Biofilteranlage wird über einen gemeinsamen Kamin geführt und an die Atmosphäre abgegeben.

Prozesswassersystem

Durch die Abfallbehandlung in der MBA Cröbern entstehen nur in sehr geringem Umfang Abwässer. Diese fallen im Bereich der Rotte als Prozessabwasser, als Kondensat aus dem Abluftsystem sowie bei Reinigungsarbeiten an.

Alle diese Wässer werden zum Prozesswasserspeicher geführt, um weitgehend wieder verwendet zu werden.

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